Книга для чтения на немецком языке в 9 классе (Маркова, Рогачева) 1967 год - старые учебники
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Назначение: КНИГА ДЛЯ ЧТЕНИЯ НА НЕМЕЦКОМ ЯЗЫКЕ
Авторство: АДАПТАЦИЯ, ПРИМЕЧАНИЯ, СЛОВАРЬ А. И. МАРКОВОЙ и М. А. РОГАЧЕВОЙ
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СОДЕРЖАНИЕ
INHALTSVERZEICHNIS
Bimba 3
Brauni verjagt die Haifische 6
Aus meiner Kindheit 8
Die Sache mit der Fanfare 11
Freunde 15
Peter und die Kamillen 17
Lappelohr geht auf Abenteuer 21
Lieber Hoppelpoppel — wo bist du? 24
Die alte Frau Muller 28
Neujahr im Bergwald 31
Das verlorene Aufsatzheft 35
Die NuBdiebe 38
Der Tollkiihne 44
Bootsmann auf der Scholle 48
Der Rauberschatz 68
Die Theaterkarten 64
Eine Neujahrsfeier mit Oberrasehungen 69
Abenteuer am Kattegat «73
R-5 im Orkan 78
Der kleine Niccolo 81
Der Hirtenknabe 86
Aus der Kindheit eines groBen Komponisten 88
Em seltsames Abendessen 93
Ein kleiner Maler 95
Die Stiefmutter 99
Der kleine Frederic Chopin 103
Verbotene Musik 106
Worterverzeichnis 109
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BIMBA
Es gibt ein Land, in dem es das ganze Jahr heifi ist. Die Kinder dort haben noch nie eine Schneeflocke gesehen. Die meisten Baume haben riesengroBe Blatter, und man kann Bananen, Apfelsinen und Kokosnusse von ihnen pflflcken. Dieses Land heifit Afrika. Und in diesem Land wohnte Bimba, ein kleines Afrikanermadchen. Es hatte schwarze Lockchen und lustige schwarze Augen. Urn den Hals trug Bimba eine Kette aus blanken Perlen. Sie lebte mit ihren Eltern und Geschwistern in einem Dorf mitten im Urwald. Dort hatten die Manner ihres Stammes die Baume gefallt und auf einem groBen freien Platz Hiitten gebaut. DieHfit-ten waren rund und hatten Dacher aus Palm- und Bananen-blattern. Rings um das Dorf hatten die Manner einen ho-hen Zaun aus Holzpfahlen errichtet, damit keine wilden Tiere aus dem dichten, griinen Urwald in das Dorf eindrin-gen konnten.
Bimba besaB viele Puppen aus Holz, die ihr der Vater geschnitzt hatte. Bimba besaB auch ein kleines Hahnchen aus Ton, einen Vogel, der nicken konnte, und eine Klapper aus einer Mohnkapsel. Zusammen mit den anderen Madchen spielte sie am liebsten Mutter und Kind. Bimba hatte ein Briiderchen, das gerade gehen lernte. Es hiefi Niko. Wenn die Mutter viel Arbeit hatte, sorgte Bimba fur das Brii-derchen. Der kleine Niko grub mit seinem Loffelchen im Sand herum und lachte, oder er aB eine dicke Banane, oder er lag in der Hiitte und schlief. Bimba hatte ihn sehr lieb.
Abends war Bimba immer sehr miide. Aber ehe sie ein-schlief, lauschte sie noch einmal auf alle Gerausche, die vom Urwald her klangen. Die Nacht kommt dort ganz schnell, Plotzlich wird es dunkel, und die Menschen, die Hiitten, der gelbe Sand, die groBen Palmen und die vielen
bunten Blumen sind nicht mehr zu erkennen1. Dann hort man die Leoparden briillen und die Affen schreien8. Manch-mal tut es ein Elefant ganz laut. Bimba sah und horte das alles jeden Abend.
Am Feuer aber saB der Vater mit vielen anderen Man-nern, und man konnte ihre langen Schatten an den Wanden sehen. Sie sprachen leise miteinander. In letzter Zeit horte Bimba beim Einschlafen immer wieder dasselbe Wort. Es hieB Rag-Rag. Sie wuBte aber nicht, was es bedeutete. Einmal fragte sie am Morgen ihre Mutter: „Was ist das, ,Rag-Rag'?“ Die Mutter machte ein angstliches Gesicht und sagte: „Das ist eine Schlange, eine groBe, giftige Schlan-ge. Sie hat viele, viele Huhner, sogar ein kleines Schwein von unserem Naehbarn getotet. Sie schlflpft unter demZaun hindurch. Sie ist sehr gefahrlich.“
„Kann sie auch einen Menschen toten?“ fragte Bimba.
"Ja, mein Kind, sie ist sehr jstark“, sagte die Mutter. Das kleine Madchen erschrak, aber dann spielte es weiter und vergafi bald Rag-Rag.
Am nachsten Tag ging die Mutter fort, um Maiskolben zu schneiden. Sie setzte den kleinen Niko neben Bimba in den Sand. Es war sehr heifi. Gegen Mittagwurden diebeiden Kinder von der Hitze schlafrig3. Da nahm Bimba den kleinen Niko und legte ihn auf eine Matte in der Hiitte. Er schlief gleich ein. Bimba setzte sich neben Niko, um auch ein Weilchen auszuruhen. Auf einmal sah sie etwas Furcht-bares. Eine grofie Schlange glitt in die Hiitte. Immer naher kam sie an Niko heran. Bimba dachte: „Das ist gewifi Rag-Rag. Was kann ich tun? Ich bin ein kleines Madchen und erst zehn Jahre alt. Ich kann meiner Mutter bei der Arbeit helfen, aber eine Schlange toten — das kann ich nicht. Doch wenn ich jetzt weglaufe und schreie, wird die Schlange sofort mein Briiderchen beifien. Sie ist schon ganz nahe. Niko schlaft ruhig.“
Bimba wendete ganz vorsichtig den Kopf. Da sah sie die lange, dicke Keule, mit der die Mutter immer den Reis stampfte. Sie streckte langsam den Arm aus, ergriff die Keule und schlug die Schlange. Sie traf die Schlange. Rag-Rag war tot.
1 sind nicht mehr zu erkennen — нельзя больше узнать (различить)
2 hort man... briillen ... schreien — слышно, как... ревут и... кричат
3 wurden... von der Hitze schlafrig — разомлели (устали) от жары
Niko erwachte und schrie. Da kamen die Nachbarklnder und ihre Miitter herbeigelaufen1. Alle wunderten sich sehr, lobten Bimba und freuten sich, daB die Schlange tot war. Bimbas Mutter war ganz stolz auf ihr Kind2. Bald kamen auch die Manner von der Arbeit zuriick. Sie glaubten kaum an Bimbas Tat.3 Am Abend riefen sie Bimba herbei, und das kleine Madchen durfte wie ein Erwachsener am Lager-feuer sitzen und alien die Geschichte von der Schlange erzahlen. Der al teste der Manner schenkte ihr zur Erinnerung
1 kamen herbeigelaufen — сбежались
2 war ganz stolz auf ihr Kind — очень гордилась своим ребенком
3 Sie glaubten kaum an Bimbas Tat.— Они едва верили тому, что это сделала Бимба.
an diesen Tag eine sehr schon geschnitzte Keule zum Mais-st amp fen1. Und dann feierten die Dorfbewohner ein grofies Fest. Alle sangen und tanzten und riefen: „Die Schlange ist tot, Rag-Rag ist tot!“
BRAUNI VERJAGT DIE HAIFISCHE
Im Sfiden von Sydney, der grofiten Stadt Australiens, erhebt sich ein hoher Berg. Von diesem Berge aus kann man die Kiiste und das Meer sehen. Weithin leuchtet der gelbe Sand des Strandes.
Eines schonen Tages spielten hier am Strande mehrere Jungen aus der grofien Stadt. Brauni, ein Fischerjunge, safi im Schatten eines Bootes und sah ihnen sehnsiichtig zu2.
Ein grofier roter Ball flog fiber den Kopfen der Jungen hin und her. Er durfte den Boden nicht beriihren; wer ihn fallen Пей, schied aus dem. Spiele aus3. Plotzlich flog der Ball zu dem Fischer jungen hinfiber. Brauni sprang auf und stiefi den Ball durch die Luft4. „Darf ich mitspielen?“ fragte er.
„Warum nicht?“ sagte Ted, einer der Jungen. Aber Bill und die anderen riefen: „Was fallt dir ein?5 Mit einem Schwarzen willst du spielen? Das wollen wir nicht!" Und Bill warf sogar mit Sand nach dem Fischerjungen.
Traurig kehrte Brauni zu seinem Platze vor dem Boot zurfick. Immer wieder mufite er solche Worte horen, seit er aus dem heifien australischen Norden hierher gekommen war! Vor einem Jahr hatten die El tern der weifien Kinder sogar den Lehrer gezwungen, Brauni den Besuch der Dorf-schule zu verbieten.
Der kleine Negerjunge verstand nicht, warum er nicht lernen durfte, warum niemand mit ihm spielen wollte. Seine einzige Freude blieb der Fischfang. Wenn die See nicht allzu sttirmisch war, nahm Simson, der alte Fischer, ihn
1 eine sehr schon geschnitzte Keule zum Maisstampfen — красиво вырезанную из дерева толкушку для размалывания кукурузы
2 sah ihnen sehnsiichtig zu — смотрел на них с завистью
3 wer ihn fallen liefi, schied aus dem Spiele aus — кто его (мяч) ронял, тот выходил из игры
4 stie8 den Ball durch die Luft — ударил по летящему мячу
5 Was fallt dir ein? — Что это тебе вздумалось?
mit hinaus1. Lustig schaukelte dann das Boot auf den Wel-len, und silbrig glitzerten die Fische im Netz2.
Inzwischen hatten die weifien Kinder ein anderes Spiel begonnen: das Wellenreiten3. Das ist in Australien ein be-liebter Sport. Man liegt mit dem Bauch auf einem Brett und rudert ins Meer hinaus. Die HSnde sind die Ruder, die FtiBe das Steuer. Wenn man weit genug draufien ist, richtet man sich auf und reitet nun auf dem Riicken einer Welle an den Strand zurfick4.
Brauni schaute aufs Meer hinaus. Da — was war das? Der Fischerjunge erschrak. Er legte die Hande fiber die Augen, um besser zu sehen.8 Kein Zweifel! Kleine braun-schwarze Flecken — Haifischflossen — bewegten sich dort, wohin die Wellenreiter in kurzer Zeit kommen mufiten.
Brauni hob beide Arme und winkte. Er rief. Doch nie-mand achtete auf seine Rufe. Die Jungen ahnten nicht, in welcher Gefahr sie sich befanden. Sie hatten nicht gelernt, Haifische aus der Feme an ihren Flossen zu erkennen. Brauni aber wuBte: wenn einer der Jungen von seinem Brett herunterrutscht, werden ihn die gierigen Haifische zerrei-Ben.
Schon richteten sich die ersten Jungen auf ihren Bret-tern auf.8 Da stfirzte Brauni sich kopffiber ins Wasser. Er schwamm, so schnell er konnte7, zu der Stelle, wo er die Haifische entdeckt hatte. Dort tauchte er und stiefl unter Wasser wiederholt einen lauten Schrei aus8.
Als er aufstieg, um zu atmen, sah er voll Freude, daB die Haifische sich nach Sfiden entfernten.
Im selben Augenblick pfiff der erste Wellenreiter an Brauni vorfiber. Der zweite, dritte und vierte folgten. Der ffinfte fiel ins Wasser. Genau an der Stelle, wo vorwenigen Sekunden noch die Haifische herumschwammen.
1 nahm Simson... ihn mit hinaus — Симеон брал его с собой в море
2 silbrig glitzerten die Fische im Netz — рыбы серебрились в сети
3 Wellenreiten — катание на волнах
4 und reitet nun auf dem Riicken einer Welle an den Strand zuruck — и плывет назад на гребне волны
5 Er legte die H&nde fiber die Augen, um besser zu sehen.— Он прикрыл глаза рукой, чтобы лучше видеть.
6 Schon richteten sich die ersten Jungen auf ihren Brettern auf. — Уже поднялись на ноги первые мальчики.
7 so schnell er konnte — так быстро, как только мог
8 stiefi unter Wasser wiederholt einen lauten Schrei aus — под водой он несколько раз громко крикнул.